Technische Methoden für Erhebung, Verarbeitung und Speicherung von Daten zur Herstellung von Sicherheit

Ausgehend von der übergeordneten Frage, wie sozio-kulturelle Faktoren die Akzeptanz von Sicherheitsmaßnahmen beeinflussen, ist es Ziel des Teilprojektes, das primär geisteswissenschaftlich orientierte Projektvorhaben, um technologische Aspekte zu erweitern. Es kann vermutet werden, dass die Art und Weise des Einsatzes der Sicherheitstechnologie Einfluss auf die Akzeptanz hat. Sozio-kulturelle Kontexte wurden in technologieorientierten Projekten bislang unzureichend berücksichtigt und die Frage der Akzeptanz bzw. der Ablehnung wurde nicht im angebrachten Maß betrachtet. Im Teilprojekt soll evaluiert werden, wie unterschiedliche Technologien von den inhomogenen audience(s) wahrgenommen werden und welchen Einfluss sie auf den Erfolg von Versicherheitlichungsbestrebungen haben. Dafür sollen die Wechselwirkung der sozialen, juristischen und politischen Faktoren im Zusammenhang mit der Sicherheitstechnologie tiefgreifend betrachtet werden. Sicherheitskulturen sind mehrdimensional und es ist zu klären, inwiefern eine technische Umsetzung ideeller Traditionen (z. B. Privatsphäre) das Vertrauen in die Technologie und die sie verwendenden Akteure positiv beeinflussen kann. Technische Methoden stellen die Grundlage zur Erlangung von Informationshoheit dar und es existiert eine große Bandbreite an Sicherheitstechnologien, die im öffentlichen Raum eingesetzt werden können.

Erstes Ziel des Forschungsvorhabens ist es zu erarbeiten welche Technologien im Kontext der Sicherheit eingesetzt werden können um die Akzeptanz zu beeinflussen Informationsverarbeitung zur Sicherstellung der öffentlichen Sicherheit in die folgenden Schritte untergliedern: Erhebung, Speicherung, Verarbeitung und Darstellung. In allen Schritten können technische Methoden eingesetzt werden, die eine positive oder auch negative Auswirkung auf die Entscheidungstendenz des securitizing moves hervorrufen können, d. h. sie können sich positiv oder negativ auf die Akzeptanz auswirken.

Ziel der zweiten Projektphase ist es, die ausgewählten Technologien aus der ersten Phase nach den Vorschlägen der Projektpartner weiter zu entwickeln. Es ist davon auszugehen, dass nicht für alle Bereiche des Informationsverarbeitungsprozesses zur Versicherheitlichung adäquate bzw. verbesserungswürdige Ansätze existieren. In diesem Fall werden neue Konzepte erarbeitet um die Lücke zu schließen

Abschließendes Ziel der dritten Projektphase ist es, die während der zweiten Phase erarbeiten Lösungen zu kombinieren, um ein zukunftstaugliches Gesamtmodell zu erhalten, das in allen Bereichen des Verarbeitungsprozesses Technologien einsetzt, die zu einer positiven Entscheidungstendenz beitragen. Es muss ein Rahmen geschaffenen werden unter dem sich die Technologien sinnvoll kombinieren lassen. Wichtig sind dabei die Modularität der einzelnen Bausteine sowie eine hohe Flexibilität. Nur so kann sichergestellt werden, dass die erarbeitet Verfahren auch zukunftstauglich sind.

 

Publikationen des Teilprojekts

  • Vagts, H.; Meissner, A. Technischer Datenschutz im Spannungsfeld zwischen Recht und Gesellschaft. Wahrung der Privatsphäre in der Überwachung, Loccumer Protokoll 01/10, Rehburg-Loccum 2011
  • Vagts, H.; Bier, C. & Beyerer, J. Anonymization in Intelligent Surveillance Systems Proceedings of 4th IFIP Conference on New Technologies, Mobility and Security, 2011
  • Vagts, H.; Krempel, E. & Fischer, Y. Access Controls for Privacy Protection in Pervasive Environments, Proceedings of the 4th International Conference on Pervasive Technologies Related to Assistive Environments, 2011
  • Vagts, H. & Beyerer, J. Enhancing the acceptance of technology for civil security and surveillance by using Privacy Enhancing Technologies, 6th Security Research Conference, Fraunhofer Verlag, 2011

 

Ansprechpartner:

Hauke Vagts
Fraunhofer IOSB
Fraunhoferstraße 1
76135 Karlsruhe
Tel: +49 721 6091 574
Email: Hauke.vagts@iosb.fraunhofer.de
Web: http://www.iosb.fraunhofer.de/servlet/is/29493/?highlight=hauke,vagts

 

Projektleitung:

Prof. Dr.-Ing. Jürgen Beyerer
Fraunhofer IOSB
Fraunhoferstraße 1
76131 Karlsruhe
Tel: +49 721 6091 210
Email: juergen.beyerer@iosb.fraunhofer.de
Homepage: http://www.iosb.fraunhofer.de/servlet/is/2329/?highlight=juergen.beyerer
 

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